Sich in der eigenen Nachbarschaft zu vernetzen, die Dorfgeschichte zu präsentieren, Neuigkeiten und Veranstaltungen bekanntzumachen, sowie das aktive Miteinander zu fördern, sind essenzielle Bestandteile des Dorflebens. In den letzten Jahren haben digitale Kommunikationsmittel einen immer größeren Stellenwert eingenommen und bieten vielfältige Möglichkeiten, unsere Gemeinschaften zu stärken. In den letzten 2 Jahren haben insgesamt 51 Dörfer in Südwestfalen das Projekt „Wir sind digital.Dorf!“ erfolgreich durchgeführt. Aufbauend auf diesen Erfahrungen soll nun das Projekt ab Frühjahr 2024 für 3 Jahre weitergeführt und ausgeweitet werden.
Mitmachen
Nachfolgend finden Sie Informationen zu den Modulen des Projekts, den Voraussetzungen in den Dörfern sowie einen Erfahrungsbericht aus dem Hochsauerland. Ihre Fragen senden Sie gerne an das Regionalmanagement. Zusätzlich findet am 16. Oktober 2023 ein Online-Infoabend statt.
Infoabend „Wir sind digital.Dorf“ in Börde trifft Ruhr
Zeit: 16. Okt. 2023 18:00 Uhr
Interessensbekundung
Rückmeldefrist bis Sonntag, 22. Oktober 2023
Nehmen Sie dazu vorab Kontakt zum Regionalmanagement auf, um offene Fragen zu klären.
Module
DorfPages – die digitale Dorfzeitung
- Die DorfPages sind lokale Webseiten, auf denen sich jedes Dorf präsentieren und über seine einzigartigen Eigenschaften und Geschichte informieren kann.
- Die DorfPages sind eine Mischung aus ständig aktualisierten Beiträgen und dauerhaften Informationen, die von den örtlichen Redaktionsteams herausgegeben werden.
- Sie fungieren quasi als eine digitale Zeitung, die speziell für jedes Dorf erstellt wird und die lokale Gemeinschaft miteinander verbindet.
Aktuelle Neuigkeiten und Veranstaltungen sind ein elementarer Bestandteil dieser Webseiten. Diese Neuigkeiten können direkt per „Push-Nachricht“ in die „DorfFunk“-App geschickt werden. Somit können die DorfbewohnerInnen direkt über alles Wichtige auf ihren Mobiltelefonen informiert werden.
DorfFunk – Die KommunikationsApp:
- Der DorfFunk fungiert als die zentrale Kommunikationsplattform für die BewohnerInnen der Dörfer.
- Neuigkeiten und Informationen, die von den örtlichen Redaktionsteams erstellt wurden, werden als Push-Nachrichten direkt auf die Mobiltelefone der BürgerInnen übertragen.
- Die Kommunen können ebenfalls kommunale Dorf-News und Bekanntmachungen über diese App verbreiten. Dies ermöglicht den BewohnerInnen, immer auf dem neuesten Stand zu sein.
- BürgerInnen können auch Unterstützung anbieten, Gesuche veröffentlichen, Mitfahrgelegenheiten oder Jobs vermitteln und ungezwungen miteinander kommunizieren.
Diese beiden miteinander verknüpften Module sollen dazu beitragen, die Kommunikation und Information in den neuen Dörfern zu fördern und die BewohnerInnen besser zu vernetzen. Eine Einbindung des DorfFunks in bereits bestehende Dorfwebseiten, welche in WordPress, Joomla oder Typo3 erstellt wurden, ist per PlugIn oder einer RSS-Feed Lösung ebenfalls möglich.
Die App ist bereits online abrufbar und kann vorab getestet werden. Infos dazu erhalten Sie auf der Seite wir-sind-digital-dorf.de.
Voraussetzungen
Um mit Ihrem Dorf diesem Projekt teilzunehmen zu dürfen, gibt es allerdings auch wichtige Vorraussetzungen:
- Die Redaktionsteams: In jedem teilnehmenden Dorf müssen Redaktionsteams mit mindestens 3 Mitgliedern gebildet werden, die ehrenamtlich die Inhalte der DorfConnect-Plattform pflegen und aktuell halten. Diese Teams sind mit ihrer Kreativität der Motor für den Informationsfluss und tragen zur Vitalität der Plattform bei und sind somit essenziell für den Erfolg des Projekts.
- Frist zur Bestätigung der Teilname: Teilnehmende Dörfer müssen bis zum 22. Oktober verbindlich erklären, dass sie an dem Projekt teilnehmen werden.
Dafür erhalten die Dörfer im Projekt aber auch Unterstützung:
- Die Digitalisierungspaten: Für die Dörfer steht ein hauptamtliches Projektmanagement, die/der DigitalisierungspatIn, zur Verfügung. Das Management wird die Redaktionsteams in organisatorischen und redaktionellen Angelegenheiten unterstützen und den Informations- und Ideenaustausch zwischen Dörfern, Kommunen, der LEADER-Region und den Technikpaten koordinieren. Und es hilft den Redaktionsteams dabei immer neue Ideen zu entwickeln um ihre Seite und die Dorf-Kommunikation lebendig zu halten.
- Die Technikpaten: Wie kann ich den Buchungskalender für das Gemeinschaftshaus einbinden? Wie stelle ich unsere Wanderwege dar? Wie sollten Fotos am besten beschnitten werden? Wie binde ich einen Imagefilm ein? Dies sind Fragen, welche die Redaktionsteams immer wieder blockieren und auch schnell frustrieren könnten. Dafür haben wir den technischen Support durch unsere Technikpaten entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit den Digitalisierungspaten wird den Redaktionsteams bei Fragen und Problemen schnell Hilfe geleistet. Eine Telefon-Hotline, E-Mail und Videochat werden als Kommunikationskanäle für den Support bereitgestellt und auch spezifische Schulungen werden angeboten.
- Die Resilienzstudie: Eine Evaluation wird von einer externen Agentur durchgeführt, um Erfahrungen mit der Kommunikationsplattform zu dokumentieren. Dieses Wissen kann dann anderen Gemeinden, Organisationen oder EntscheidungsträgerInnen zur Verfügung gestellt werden, um von den Erfahrungen zu lernen und ähnliche Initiativen in anderen Kontexten umzusetzen.
Während des Projekts können Anpassungen basierend auf den Erkenntnissen einer Zwischenevaluationen vorgenommen werden, um die Wirksamkeit der Kommunikations-App zu verbessern. Die Erfahrungen aus dem Vorläufer-Projekt „Wir sind digital.Dorf!“ haben gezeigt, dass eine effektive digitale Kommunikationsplattform das Potenzial hat, Dorfgemeinschaften zu stärken und ehrenamtliches Engagement zu fördern.
Förderung und Finanzierung
Abhängig von der Anzahl der kooperierenden Regionen und teilnehmenden Dörfern pro Region und den gewünschten Modulen werden gefördert:
- 70 % der Gesamtkosten (LEADER-Förderung)
- Plattform Bereitstellung (DorfPages, Dorf-Funk und Dorf-News) und für 3 Jahre
- Technischer Support, Hosting und Updates für 3 Jahre
- Personalstelle (50 %) der Digitalisierungspat*in für 3 Jahre
- Schulungen
- Begleitende Studie / Evaluation zu Einfluss der Dorfkommunikation auf Resillienz
30 % verbleiben bei den jeweiligen Regionen, die im Projekt beteiligt sind. Jedes beteiligte Dorf übernimmt dabei einen Eigenanteil der – abhängig von der Anzahl der teilnehmenden Dörfer und Regionen – bei ca. 70-100 € im Monat liegt. Die Finanzierung ist für 3 Jahre vorgesehen, daher liegt der Eigenanteil pro Dorf insgesamt zwischen 2.520 € und 3.600 €. Eine Drittmittelfinanzieurng (z.B. Spenden) ist möglich, muss aber mit dem Regionalmanagement vor Projektbeginn abgesprochen sein.
Darüber hinaus fallen langfristig Kosten für die Weiternutzung des App-Systems sowie einem Homepage-Hosting und der Verknüpfung beider Systeme an.